Im Frühling wird der Lette ungeduldig schauen, ob die Birkensäfte schon rinnen. Er wird auf der Fensterbank den ersten grünen Schnittlauch aus Zwiebeln keimen lassen. Zu Ostern färbt der Lette Eier in Zwiebelschalen. Er sucht nach dem ersten Ampfer im Garten oder auf der Wiese. Aus Rhabarbern backt er einen Blechkuchen.
Den Sommer fängt der Lette mit Garten- und Wald-Erdbeeren an. Zu Sommersonnenwende isst er den Johanniskäse mit Kümmel und trinkt Bier. Im Sommer genießt er die neuen Kartoffeln, Kirchen, Tomaten und duftende Äpfel aus seinem eigenen Garten, Eis aus Sahne, frischen Honig und Kräutertees. Er rührt einen Grießbrei zu Himmelsbrei schaumig. Er backt Pilze und legt sie ein. Pilzsammeln und Angeln sind für den Letten fast wie ein Ritual oder Meditation. Er backt auf Feuer Fleisch oder kocht eine Fischsuppe. Er ist bereit, den Sauerrahm und frische Dille fast jedem Essen beizufügen. Er backt einen Kringel zu Geburtstag oder eine Torte zu einer Hochzeit. Er legt Gurken ein und kocht Marmeladen, trocknet verschiedene Köstlichkeiten aus dem Wald oder Garten und legt ins Tiefkühl, weil ein langer Winter vor der Tür steht.
Wenn der Herbst kommt, wird das Essen des Letten nahrhafter. Im Herbst wird der Mikelis-Tag (Herbstsonnenwende) und Martins-Tag (Ende des Herbstes) gefeiert, im Ofen werden ein gefühlter Hahn oder eine gefühlte Gans, aber als Nachtisch – ein Apfelkuchen oder Mohnbrötchen gebacken. Im Herbst helfen die Letten bei der Ernte. Es werden Kartoffelpfannkuchen gebacken, Fische, Schweinefleisch, Würstchen und sogar Käse geräuchert. Auf einer Schwarzbrotscheibe wird frische Butter geschmiert. Es wird ein Moosbeerensaft gemacht. Auf Jahrmärkten wird alles verkauft und gekauft, was im Sommer gezüchtet wurde.
rte zu einer Hochzeit. Er legt Gurken ein und kocht Marmeladen, trocknet verschiedene Köstlichkeiten aus dem Wald oder Garten und legt ins Tiefkühl, weil ein langer Winter vor der Tür steht.
Der Tisch zu Weihnachtszeit ist der reichste, dann werden Speckpiroggen, Pfefferkuchen und Braten gebacken, sowie Sauerkraut gekocht. Am Silvesterabend wird ein Fisch vorbereitet, dessen Schuppen im Geldbeutel gelegt werden, damit man Geld hat. Aber Erbsen werden bis auf der letzten Erbse aufgegessen, damit man im nächsten Jahr nicht viel weinen müsste. Es gibt einen Volksglauben, dass man am Silvesterabend wenigstens neun Gerichte essen muss und auf dem Tisch nichts fehlen darf, dann wird das nächste Jahr gut sein.